Dem Himmel so nah, dem Alltag so fern
Allegra! – so grüsst man sich im Engadin. Und der rätoromanische Gruss ist zugleich ein Wunsch, der für Feriengäste in Erfüllung gehen dürfte. Denn er bedeutet: Freu dich!
Gründe sich zu freuen, gibt es im Oberengadin mehr als Wanderwege. So lockt das Hochtal mit über 320 Sonnentagen, Sommerfrische, reiner Bergluft und einzigartigem Licht, Bergbächen so klar wie Glas sowie stattlichen mit Sgraffito-Ornamenten verzierten Engadinerhäusern, die an Schellen-Ursli erinnern. Gewaltige Gebirgszüge umgeben das von eiszeitlichen Gletschern modellierte Tal – ohne aber eine bedrückende Enge zu erzeugen. Stattdessen fühlt man sich hier frei und dem Himmel zum Greifen nah.
Als wäre man mit den Wolken auf Augenhöhe: Blick von der Fuorcla Surlej aufs Bernina-Massiv und das ewige Eis. (Foto: Adam Brzoza)
Trichterförmige Fensterfluchten, Ornamente und ein rundes Eingangstor sind die Merkmale des Engadinerhauses. (Foto: Filip Zuan)
Mittendrin in der grandiosen Gebirgslandschaft liegt auf über 1800 Meter Höhe St. Moritz – einer der traditionsreichsten und höchstgelegenen Kur- und Ferienorte der Welt. St. Moritz gilt zwar als Wiege des alpinen Wintertourismus und trug zweimal die Winterolympiade aus, doch zu internationalem Renommee schaffte es das Bündner Bergdorf schon früher als Sommerdestination. Bereits im 19. Jahrhundert avancierte San Murezzan dank seiner Heilquellen zum sommerlichen Luftkurort.
Eine von St. Moritz’ vielen Outdoor-Möglichkeiten: Geissen-Yoga. (Foto: Fabian Gattlen)
Der schiefe Turm ist ein Wahrzeichen von St. Moritz. Und schiefer als jener von Pisa. (Foto: Gian Giovanoli)
Die schon vor über 3000 Jahren entdeckten Mineralquellen sprudeln noch immer, buhlen aber längst nicht mehr allein um die Gunst der Gäste. Denn das heutige Angebot an Freizeitmöglichkeiten lässt keine Wünsche offen. Und so findet selbst in und um St. Moritz jedes Budget sein Ferienvergnügen. Die schönsten Erlebnisse dürfte sowieso die Natur bereithalten – wie eine Wanderung durch die nach Harz duftenden Arvenwälder, ein Bad im Bergsee mit Panoramasicht oder der Anblick der Lärchenbäume, die im Herbst für einen Goldrausch sorgen. Unbezahlbar, aber gratis!
«Indian Summer» im Oberengadin (Foto: Gian Giovanoli)
Ein Hauch von Kanada am Silsersee (Foto: Christof Sonderegger)
Ob Erlebnis oder Erholung, das Oberengadin bietet beides und ist wie geschaffen, um ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen. Das Hochtal ist ein Ort der Inspiration, dessen Schönheit schon Giovanni Segantini, Friedrich Nietzsche und Richard Wagner ein Grund zur Freude war.
Er verbindet das Engadin: der Inn respektive En auf rätoromanisch. (Foto: Federico Sette)
Und ihm verdankt das Tal seinen Namen, der «Garten des Inn» bedeutet. (Foto: Federico Sette)