Im Kurzportrait auf viamonda wurde die Reise “Glanzvolles Indochina: Vietnam und Kambodscha” beschrieben als eine Reise, die “dynamische und traditionsreiche Metropolen, bezaubernde Naturlandschaften und ehrwürdige Denkmäler” vereint. Diese Zusammenfassung hatte meinen Mann und mich sofort angesprochen und so erstellten wir direkt unsere Reisestationen ganz so, wie wir unsere Traumreise nach Vietnam und Kambodscha schon seit Längerem in unseren Köpfen geplant hatten.
Bisher waren unsere Reisepläne daran gescheitert, dass die meisten anderen Reiseseiten vorgefertigte Pauschalreisen oder Backpacking anbieten und wir für eine ausführliche Planung im Reisebüro keine Zeit und Lust hatten. So war die Entdeckung von viamonda ein absoluter Glücksgriff für uns! Immerhin ging es um unseren Jahresurlaub und der sollte einzigartig werden.
So viel sei schon mal gesagt: die Halong Bucht, Saigon und die beeindruckende Tempelanlage von Angkor Wat waren nur einige Höhepunkte unserer individuell erstellten Reise.
Reiseverlauf der 16-tägigen Privatreise “Glanzvolles Indochina: Vietnam & Kambodscha“
- Optionales Vorprogramm: Sapa hautnah
- Tag 1: Willkommen in Vietnam
- Tag 2: Hanoi
- Tag 3 & 4: Halong Bucht
- Tag 5 & 6: Hue
- Tag 7 – 9: Fahrt nach Da Nang und Hoi An
- Tag 10: Saigon
- Tag 11: Mekong Delta
- Tag 12: Cai Rang & Saigon
- Tag 13: Siem Reap
- Tag 14: Angkor Wat
- Tag 15: Siem Reap
- Tag 16: Saigon
- Optionales Nachprogramm: Erholung am Strand in Phu Quoc
Sapa hautnah – Grüne Reisterrassen und ursprüngliche Gastfreundschaft
Wie von Geisterhand driften die Nebelschwaden an den Berghängen entlang. Erste Sonnenstrahlen durchdringen das Wolkenmeer, lösen es gemächlich auf und geben den Blick auf das Tal frei. Grüne Reisterrassen erstrecken sich vor meinen Augen. In unzähligen Treppenstufen erklimmen die Felder die Hügel, vermischen sich zu einem geschwungenen, geometrischen Muster.
Wir sind in Sapa. Die kleine Stadt in Vietnam liegt in der nordwestlichen Provinz Lào Cai. In etwa fünf Stunden Fahrt von Hanoi hat unser Fahrer den Minivan die steilen Serpentinen hinaufgeschraubt. Hinaus aus der lebhaften Hauptstadt, hinein in die abgeschiedene Bergregion.
Hier zeigt Vietnam sein ursprüngliches Gesicht. Die Häuser Sapas schmiegen sich an die steilen Hänge. Die Bergluft ist frisch und ich wärme meine Hände an einer Tasse Tee. Das Postkarten-Panorama aus unserem Hotelzimmer nimmt mich völlig ein und ich genieße die Ruhe. Ein Kontrastprogramm zu unserem hektischen Büroalltag in Deutschland.
Bewusst haben mein Mann und ich uns für einen Einstieg in Vietnam entschieden, der den Stress vergessen lässt. Ich träumte davon, Land und Leute hautnah zu erleben. Unsere selbst erstellte Privatreise “Glanzvolles Indochina: Vietnam und Kambodscha“, die wir über viamonda gebucht haben, war in dieser Hinsicht die richtige Entscheidung. Die grüne Pracht der Reisfelder zeigt schon ihre Wirkung. Mein Kopf ist völlig frei und ich lasse mich vollständig ein auf eine der ursprünglichsten Kulturlandschaften Asiens.
Pünktlich nach dem Frühstück werden wir abgeholt. Ein freundliches Gesicht strahlt uns an. Eine Hmong Frau führt uns auf einer Trekking-Tour zu ihrem Dorf. Die Hmong gehören zu einem indigenen Volksstamm Südostasiens, die hauptsächlich Bergregionen bewohnen. Die pink-roten Muster ihrer Tracht bilden einen hübschen Farbkontrast zu den hellgrünen Feldern.
In einem Mix aus Englisch und Zeichensprache schlängeln wir uns schwatzend durch die Gebirgslandschaft. Wasserbüffel durchpflügen die Reisfelder und wälzen sich in Schlammlöchern. Wir erreichen das Dorf, wo uns neugierige Blicke und der Duft von gekochtem Reis erwarten.
Hanoi – quirlige Hauptstadt mit Charme
Am nächsten Tag geht unsere Reise weiter. Die Hauptstadt Hanoi zieht uns hinein in das quirlige Leben einer asiatischen Metropole. Wir sind froh, einen routinierten Chauffeur zu haben, denn der Verkehr ist ein reißender Fluss aus Fahrzeugen. Unzählige Motorräder und Mopeds preschen an uns vorbei. Auf ihnen sitzen lässige Fahrer mit ihren Familien und teilweise sogar Haustieren. Sie balancieren Gegenstände auf ihren Lenkstangen und bahnen sich hupend ihren Weg durch den Verkehrsstrom.
Vorbei an modernen Gebäudekomplexen mit überdimensionalen Reklameschildern geht es zu unserem Hotel, wo wir erst einmal im kühlen Wasser des Pools entspannen.
Wir entscheiden uns anschließend für eine Rikscha-Tour durch die Altstadt. Ein Geflecht aus schmalen Häusern und engen Gassen erwartet uns. Wieder umfließt uns der turbulente Verkehr aus Mopeds. In der Rikscha kann er uns jedoch nichts anhaben.
Die Gehwege sind besetzt. Der schmale Streifen zwischen den Häuserzeilen und der Straße dient als Werkstatt, begehbares Schaufenster oder als Restaurant. Hier findet das alltägliche Leben statt: Waren werden gefertigt, Fahrzeuge repariert, Kleidung neben Obst und allerlei Krimskrams angeboten. Die Einheimischen lassen sich von dem Getümmel nicht aus der Ruhe bringen und genießen ihr Mittagessen auf den Plastikhockern der Garküchen.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit einem Spaziergang am nahe gelegenen Hoan Kiem-See. Mitten im Gewässer befindet sich das Wahrzeichen Hanois, der Schildkrötenturm. Laut einer Sage überreichte eine Schildkröte aus dem See einem Fischer ein Zauberschwert, das ihn unbesiegbar machte. Tatsächlich wurde im letzten Jahrhundert eine riesige Schildkröte aus dem See geborgen. Wir bewundern ihren präparierten Körper im Jadebergtempel.
Völlig hingerissen bin ich von der malerischen Huc-Brücke, die auf die Tempelinsel führt. Ihr rotes Geländer spiegelt sich im Grün des Sees und zaubert ein asiatisches Gemälde in die Landschaft. Bereits um 17 Uhr wird es dunkel. Doch wir sind umringt von einem Lichtermeer aus Lampions.
Ha Long Bucht – Gewirr aus Inseln und Grotten
Bizarr aufragende Felsen, smaragdgrünes Meer und unergründliche Höhlen – die Ha Long Bucht entführt uns in eine Märchenwelt. Wir umschiffen in einer Dschunke Heerscharen von kleinen Inseln. Steil ragen die überdimensionalen Kalkformationen aus dem Wasser, die größten unter ihnen haben ein grünes Haupt aus undurchdringlichem Urwald. Vergeblich versuche ich, die überwältigende Insellandschaft auf einem Foto festzuhalten.
Laut der Legende wurde der Ha Long – der herabsteigende Drache – von den Göttern geschickt, um Feinde aus dem Norden abzuwehren. Der Drache trieb die Feinde mit seinen mächtigen Schwanzschlägen zurück. Dadurch entstanden tiefe Kerben, scharfkantige Felsen und tiefe Grotten.
Mit unserem Reiseführer setzen wir zu einer der Inseln über. Wieder einmal bin ich froh, dass wir Vietnam so intensiv kennen lernen und uns dabei um nichts zu kümmern brauchen. Ein Vorteil unserer individuell zusammengestellten Reise. Unser Guide führt uns durch einen dunklen Felsspalt. Innen offenbart sich ein kleines Wunder: Weiß glitzernde Tropfsteine ragen empor. Überall trieft es, arbeitet das Wasser neue Formationen aus dem Kalkstein. Ich beginne zu frösteln, denn hier ist es einige Grad kühler als draußen.
Hue – kaiserliches Weltkulturerbe
Etwa 800 Kilometer südlich der kuriosen Inselwelt erwartet uns ein anderes Stück vietnamesischer Kultur. Hue war lange Zeit Hauptstadt Vietnams. Der Krieg zerstörte fast alle Häuser. Mühevoll wurden sie in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Umrahmt von Seerosen empfängt uns die kaiserliche Zitadelle. Goldene Drachenstatuen und Türme mit Verzierungen strahlen die Pracht vergangener Zeiten aus.
Ich posiere vor einem verschnörkelten Tor, dessen intensives Orange ich selbst durch mein buntes T-Shirt nicht überbieten kann. Mich entzücken kleine Details wie die Namen der verschiedenen Bauwerke. „Halle der höchsten Harmonie“, „Pavillon der berühmten Seelen“ und „Tempel der Himmelsgöttin“.
Grinsend überreicht mir der Mann vom Fahrradverleih mein Gefährt und deutet auf die Schlaglöcher der Straße. Ich umschiffe sie gekonnt und freue mich über den Fahrtwind, der meine Haut kühlt. Vorbei an üppigen Obstgärten und Reisfeldern erreichen wir das Dorf Thanh Toan. Eine gute Wahl, diesen Ausflug zu wählen. Uns erwartet eine Ziegelbrücke mit filigranen Ornamenten. Wir erfrischen uns mit einer Limettenlimonade und stoßen darauf an, die Brücke exklusiv bestaunen zu können. Keine anderen Touristen weit und breit.
Saigon – Frankreich in der Megacity
Um mich herum glitzert es. Gelbe, grüne und rote Lichter funkeln in der pechschwarzen Nacht. Wir sind in der Sky Bar unseres Hotels und lassen den ereignisreichen Tag mit einem Bier ausklingen. Ich kann mich an den Lichtern von Saigon kaum sattsehen und bestaune die Skyline der Millionenstadt. Von weit unten schallt das übliche Hupkonzert der Mopeds zu uns hoch. Alles ist hier lauter und chaotischer als in Hanoi.
Mir gefällt der wilde Mix aus Neu und Alt in Ho Chi Minh Stadt, wie Saigon heute genannt wird. Hinter modernen Bürokomplexen und Einkaufszentren befindet sich ein kleines Stück Frankreich. Altehrwürdig erhebt sich das Rathaus mit seiner verzierten Fassade vor einer klassisch angelegten Grünanlage. Noch näher rückt Paris beim Anblick des Postamtes. Das Gebäude mit Rundbogenfenstern wurde von Gustave Eiffel entworfen und beschwört mit seinem Interieur Erinnerungen an die Kolonialzeit herauf.
Angkor Wat – Mystik im Dschungel
Ohrenbetäubender Lärm umgibt uns. Jedoch ist er angenehm und unterstreicht die groteske Atmosphäre. Kreischende Vögel und zirpende Zikaden machen uns bewusst, dass wir im Dschungel von Kambodscha sind. Mitten aus dem grünen Dickicht der Bäume erhebt sich die mysteriöse Tempelanlage von Angkor Wat. Die Luft ist schwülwarm, doch die drückende Hitze kann mich nicht von der magischen Schönheit der Türme ablenken. Wie verfallene Morcheln überragen sie die Anlage. Je nach Lichteinfall erscheint der Sandstein mal golden, mal schwarzgrau.
Wie an jeder Station unserer Reise beinhaltet unser Reisepaket einige Ausflüge, aus denen wir wählen können. Gut, dass wir uns für den Fahrradausflug entschieden haben, denn die Distanzen von Angkor Wat sind gewaltig. Die Anlage mit über 1000 Gebäuden erstreckt sich auf einem Gebiet, das über 200 Quadratkilometer groß ist.
Immer wieder halten wir an und die Reiseleiterin macht uns auf Kleinode der Tempelanlage aufmerksam. Ich staune über die meterhohen, in Stein gemeißelten Gesichter, die filigranen Hindu-Tänzer und lebensechten Elefantenstatuen. Spät abends rufe ich mir nochmals den beeindruckenden Dschungeltempel Ta Prohm in Erinnerung. Hier holt sich der Urwald sein Reich zurück und umschlingt mit seinen Wurzeln die alten Gemäuer.
Erholung am Strand in Phu Quoc
Zum Abschluss unserer Reise haben wir uns entschieden, ein paar Tage am Strand zu verbringen. Eigentlich bräuchten wir keine Erholung, denn der gesamte Urlaub war entspannend. Schließlich war alles nach unseren Bedürfnissen vorab zusammengestellt und organisiert. Trotzdem schlägt uns die vietnamesische Insel Phu Quoc in ihren Bann.
Am feinen Sandstrand unter Palmen driften wir ab ins Paradies. Ich stehe knietief im türkisblauen, warmen Wasser und füttere einen Schwarm orange-getigerter Fische mit meinen Schokoladenkeksen. Eine kühle Meeresbrise umstreift mein Haar. Mein Kopf ist voller fantastischer Erlebnisse und das graue Winterwetter in Deutschland in weiter Ferne. Werden wir wiederkommen? Bestimmt! Asien hat so viele fantastische Facetten. Hier leben Menschen, die den Tag mit einem Lächeln beginnen.
Erlebnisbericht von Ulrike K. aus Worms