Genuss-Tipp Indonesien – Rezept Nasi Goreng
Mit rund 6000 bewohnten Inseln ist Indonesien nicht nur der größte Inselstaat der Welt, sondern auch unbestritten die größte Regionalküche auf dem Globus. China und Indien beeinflussen dabei die Kulinarik ebenso wie der allgegenwärtige Lebensraum Meer. Fisch und Meerestiere sind auf jeder Speisekarte zu finden und werden nur vom Nr.1-Fleischlieferant Huhn noch getoppt. Wer jedoch auf Schweinefleisch fokussiert ist, wird vermutlich fast nur auf der Götterinsel Bali fündig. Hier leben überwiegend Hindus, während im Inselstaat ansonsten fast nur Muslime beheimatet sind, für die bekanntlich Schweinefleisch tabu ist. Ob nun aber Fisch, Fleisch oder vegetarisch – am Reis als Grundnahrungsmittel ist auf fast keiner der Inseln ein Vorbeikommen! Symptomatisch dafür ist die indonesische Grußformel „Hattest Du heute Morgen schon Deine Schüssel Reis?“ was hierzulande mit „na, wie geht´s?! gleichzusetzen ist.
Wie in Europa gleichfalls Usus gibt es grundsätzlich drei Mahlzeiten am Tag. Allerdings wird der Tag mit Reis und allerlei Soßen oder auch gerne Porridge begonnen. Toast-mit-Marmelade-Abhängige haben somit das Nachsehen. Die Hauptmahlzeit genießen die Indonesier mittags gerne zuhause oder besuchen die zahlreichen Warungs, kleine fahrbare Küchen auf den Märkten und natürlich Restaurants. Die beste Empfehlung ist immer noch: direkt der längsten Schlange der Locals folgen – die wissen, wo es beste Qualität und leckeres Essen gibt! Inzwischen verlagert vor allem die jüngere Generation zunehmend die Schlemmerstunde auf den Abend. Nach der Arbeit bleibt mehr Zeit zum Essen und für das Nightlife. Street Food auf den schillernden Nachtmärkten ist ein absolutes Muss.
Ist die Wahl auf Gegrilltes oder Gekochtes und Nasi (Reis) oder Mie (Nudeln) gefallen, macht die raffinierte Würzung erst den Hochgenuss. Schärfe bringen die unterschiedlichen Sambals. Die Mischung aus Tomaten, Limetten, Garnelenpaste, Knoblauch und vielen Chillies ist köstlich, aber vorsichtig zu dosieren. Statt Salz bevorzugen die Indonesier die Terasipaste, hergestellt aus fermentierten Garnelen, während eine süße Sojasauce, die Kecap Manis, eine weitere kulinarische Richtung ausmacht.
Vorsicht ist bei alkoholischen Getränken geboten. Die Darreichungsform wird die Europäer schnell enttäuschen: Brem, der Reiswein, Tuak, der Palmwein oder Arak, Reisschnaps, sind sowohl hinsichtlich des Geschmacks als auch der ungeklärten Herstellung wegen eher nicht zu empfehlen. Gleiches gilt für das Bir, das aus Mais gebraut wird. Hingegen glänzt Indonesien mit der teuersten Kaffeesorte weltweit: dem Luwak-Kaffee. Ein Kilo der gerösteten Bohnen, auch als Katzenkaffee bekannt, wird in Europa mit € 220 gehandelt! Die Herstellung ist nicht jedermanns Sache: hierzu braucht es Schleichkatzen, die die Kaffeekirschen fressen, vorfermentieren und wieder ausscheiden. Dieses Produkt wird gesammelt und macht den besonderen Geschmack des Kaffees. Nun, im besten Falle sei auf die wunderbaren und preisgünstigen Obstsäfte verwiesen.
Rezept für den Klassiker: Nasi Goreng
Zutaten:
400g Reis, 2 EL gehackte Schalotten, 2 gehackte Knoblauchzehen, Gemüse nach Belieben, Hühnerbrust, Garnelen, pro Person ein Ei, etwas Kecap Manis, Terasi-Paste, Chilisauce
Zubereitung:
Reis kochen und am besten über Nacht ruhen lassen. Wok oder große Pfanne aufheizen und Schalotten, Knoblauch und Gemüse anbraten. Danach Fleisch und Garnelen zufügen. Reis dazu und mitbraten. Mit Kecap Manis, Terasi und Chilisauce würzen. In einer Pfanne Eier als Spiegeleier zubereiten. Reismischung anrichten und ein Spiegelei obenauf legen.
Guten Appetit!